Kollegstufenjahrgang 1993/95

 

 

 

 

Facharbeit

 

aus dem Fach

 

Wirtschafts- und Rechtslehre

 

 

 

Thema                     :             Die Werbung, ein Aspekt im Marketing der

                                               Stadtsparkasse Nürnberg

 

 

Verfasser                :             Matthias Wagner

 

Leistungskurs       :             LK Wirtschafts- und Rechtslehre WR3

 

Kursleiter              :             Werner Welsch

 

Abgabetermin       :             01. Februar 1995

 

 

 

 

1. Geschäftspolitische Grundlagen des Marketing

 

1.1 Bestimmung des Marketingbegriffes

 

Die unternehmerische Grundeinstellung, die den Ausgangspunkt aller betrieblichen Überlegungen, Entscheidungen und Maßnahmen im Absatzmarkt sieht, wird als Marketing bezeichnet. So steht in einem marktorientiert geführten Un­ternehmen nicht das Produkt im Vordergrund seiner Überlegungen, sondern die Wünsche und Bedürfnisse des Kunden.[1]

 

1.2 Entwicklung des Sparkassen-Marketing

 

Wie in fast allen Wirtschaftszweigen läßt sich die Einführung des aus den USA stammenden Marketing auch im deutschen Kreditwesen auf den Wandel des Marktes, vom Verkäufermarkt zum Käufermarkt, und den damit verbundenen verstärkten Wettbewerb um kunden- und produktbezogene Marktanteile zurückführen. Diese Entwicklung, die in den frühen 60er Jahren einsetzte, wurde wesentlich durch den Wegfall bislang bestehender Restriktionen in der bankgeschäftlichen Tätigkeit (Aufhebung der Niederlassungsbeschränkungen für Kreditinstitute, der Zinsabkommen und des Wettbewerbsabkommens) und durch die wachsende Integration breitester Bevölkerungsschichten in die Geldwirtschaft bestimmt.[2] "Letzteres war die Folge gestiegener Arbeitnehmereinkommen und die Einführung der unbaren Lohn-, Gehalts- und Rentenzahlung."[3]

In der Folge des an Intensität zunehmenden Wettbewerbs wurden traditionell gewachsene Strukturen verwischt. Besonders gilt dies für die Großbanken mit ihren Filialen, deren geschäftlicher Schwerpunkt in der Vergangenheit im Individualgeschäft lag. Sie begannen damit, verstärkt den Ausbau des Mengengeschäftes voranzutreiben und brachen damit in ein Hauptbetätigungsfeld der Sparkassen wie auch der Volks- und Raiffeisenbanken ein. Früher geltende Institutspräferenzen verloren bei den Kunden bankgeschäftlicher Leistungen mehr und mehr an Bedeutung.[4] "Es entstand ein neuer Typ von Sparkassen und Banken, die in der wettbewerbspolitischen Auseinandersetzung den bankgeschäftlichen Charakter von Universalbanken annahmen."[5] Um den Wünschen der Kunden noch besser entsprechen und das Angebot nachfragewirksamer gestalten zu können, wurden die Dienstleistungen ausgedehnt und die Produktpalette erweitert. "Auch die Absatzmethoden, die Formen der Angebotspräsentation und die Art, wie die sonstigen absatzpolitischen Instrumente gehandhabt wurden, ließen eine umfassendere Marktorientierung erkennen. Das Marketing hatte Eingang in das Kreditgewerbe gefunden."[6]

 

1.3 Ziele des  Sparkassen-Marketing

 

Im Käufermarkt bestimmt der Käufer das Marktgeschehen, und zwar unabhängig von der Zahl der Anbieter, die aufgrund des gleichen Motivs im Wettbewerb zueinander stehen.

So ergibt sich das erste Marketing-Teilziel das darauf ausgerichtet ist, Marktanteile auf jeden Fall zu sichern und wenn möglich sogar auszuweiten. Aber je mehr sich der Wettbewerb durch die akquisitorischen Bemühungen der konkurrierenden Gruppen des Kreditgewerbes um dieselben Kundengruppen mit nahezu gleichen Bankleistungen zuspitzt, desto problematischer wird es, dieses erste Teilziel zu realisieren.

Deshalb kommt es noch mehr darauf an, mit den Möglichkeiten, die das Marketing bietet, zusätzliche Nachfrage zu stimulieren und zu erhalten. Dieses zweite Ziel kann dadurch erreicht werden, indem man seine Marketinginstrumente kreativ gestaltet und nachfragefördernd einsetzt.[7] "Das über die Beeinflussung der Nachfrage anzustrebende Wachstumsziel ist aber nur eines der unternehmensgestalteten Hauptziele."[8] Aus diesem Grunde muß man sich fragen, für welche Absatzleistungen im Einklang mit den restlichen Hauptzielen, besonders in Anbetracht des Rentabilitäts- und Liquiditätsstrebens, Nachfrage gefördert und erhalten werden soll.

Grundsätzlich wird man darauf bedacht sein, mit dem Absatz, der mit Hilfe der dem Marketing zur Verfügung stehenden Instrumenten und Mittel angeregt bzw. gefördert wird, einen gewinnbringenden Beitrag zu erwirtschaften ist. Darin liegt schließlich das dritte Marketing-Teilziel.[9]

"Denn Existenzsicherung aus eigener Ertragskraft als oberstes Unternehmensziel ist ohne Wahrung aus dem Absatz resultierender Rentabilität undenkbar."[10]

 

2. Das Marketing-Instrumentarium und sein Einsatz

 

2.1 Begriffsbestimmung

 

"Zur Gestaltung der auf den Absatzmarkt gerichteten Aktivitäten, wie sie bei den Marketingzielen beschrieben sind, wird ein bestimmtes Instrumentarium benötigt."[11] Die Aufgabe dieser Instrumente liegt darin, den Absatz, der für die Verwirklichung der selbstgesetzten Ziele notwendig ist, vorzubereiten und zu realisieren. Außerdem sollen sie für den Absatz zusätzliche Nachfrage erzielen, bereits vorhandene Nachfrage erhalten und den Verkauf selbst effektiv vorantreiben. Absatzpolitische Marketinginstrumente, die als Träger der Absatzpolitik in Frage kommen, sind der Aktionsseite des Marketings zuzuordnen. Um jedoch die Aktionsseite zielgerichtet ausfüllen zu können, ist man auf Informationen über den Markt angewiesen. Es muß in Erfahrung gebracht werden, welche Bedürfnisse und Wünsche der Konsument hat und welche Absatzchancen im Hinblick auf die Konkurrenz bzw. anderer Außenbedingungen bestehen.[12]

"Nur so ist ein wirkungsvoller Einsatz des Marketinginstrumentarium möglich. Neben der Aktionsseite des Marketings ist demnach die Informationsseite zu beachten. Für die Informationsbeschaffung stehen besondere Marketinginstrumente zur Verfügung."[13]

So läßt sich das gesamte Marketinginstrumentarium in folgende Einzelinstrumente aufgliedern:

Auf der aktionsbezogenen Seite gibt es zwei Ebenen. Zum einen die Vorbereitung und Durchführung des Absatzes mit den Instrumenten der Produktgestaltung, der Preisgestaltung und den Absatzmethoden.

Zum anderen gibt es die Ebene, in der die Nachfrage und der Verkauf gefördert werden soll. Sie beinhaltet die Werbung, die Öffentlichkeitsarbeit, die Verkaufsförderung, die Verkaufsschulung und den Kundendienst.

Neben der aktionsbezogenen Seite gibt es die informationsbezogene. Unter ihr ist die Marktforschung zu verstehen, der die Maßnahmen der Marktanalyse und der Marktbeobachtung zur Verfügung stehen.[14]

 

2.2 Ausgewählte Beispiele mit kurzen Erläuterungen

 

Die Produktgestaltung, als ein absatzpolitisches Marketinginstrument, muß als Grundlage für das gesamte Marketing gesehen werden. Ohne Produkte gibt es keine Angebotsbeziehungen. Fehlen der Sparkasse Produkte in ihrer Angebotspalette, oder sind sie nicht bedarfsgerecht, verlagert sich zwangsläufig die Nachfrage des Verbrauchers auf Konkurrenz-Unternehmen.

Deshalb müssen Produkte vorhanden sein, die nach Art und Anzahl allen Bedürfnissen und Wünschen der Konsumenten gerecht werden. Nicht alle Bezieher bankgeschäftlicher Leistungen haben die gleichen Bedürfnisse zur Lösung der Probleme ihrer Finanzen. Demzufolge muß in der Produktgestaltung nach den einzelnen Zielgruppen differenziert werden. Man versucht die Abnehmer, die mit einem bestimmten Angebot erreicht werden sollen, nach feststehenden Merkmalen zu möglichst homogenen Kundengruppen zusammen zufassen. Man spricht von der Segmentierung von Abnehmer- bzw. Kundengruppen.

Das Produktsortiment soll sich in seinen Produkteigenschaften gut ergänzen (Synergieeffekt) und sich im Gesamteindruck wenn möglich günstig vom Angebot der Konkurrenz abheben (Präferenzbildung).

Am Ende müssen die Produkte aber dennoch wirtschaftlich (rentabel) erstellt und angeboten werden können.[15]

Die Werbung ist die absichtliche und zwangsfreie Beeinflussung von Menschen mit Hilfe spezieller Informations- und Kommunikationsmittel und -wege. Die Werbung verfolgt, von einem bestimmten Anlaß ausgehend, ein bestimmtes Ziel (Werbeziel). Niemand wird zu etwas bestimmten gezwungen. Dem Umworbenen bleibt die Reaktionen und das Handeln freigestellt. Zunächst wird versucht, eine nicht näher bestimmte Konsumentenschicht, zu einem auf das Werbeziel der Sparkasse gerichteten Verhalten zu bewegen. Deshalb muß die beeinflussende Werbebotschaft zwei Aspekte erfüllen. Die Werbung muß Informationen enthalten, die sachlich richtig sein müssen, aber in Form, Inhalt und Ausgestaltung zugleich psychologisch die emotionalen Empfindungen der Umworbenen berück­sichtigt, wahrgenommen und verstanden werden. Zum anderen muß die Werbung eine Motivation zur Herbeiführung des gewünschten Verhaltens, zur Nachfrage, enthalten.[16]

Zur Lenkung des aktionsbezogenen Marketinginstrumentariums werden Informationen über den Zustand des Marktes der Sparkasse benötigt. Mit Hilfe der Informationen muß ermittelt werden, in welchen Teilmärkten, in welchen Absatzleistungen in welcher Absatzmenge und bei welchen Zielgruppen Absatzmöglichkeiten bestehen. Dafür ist die Untersuchung des Marktes mit Hilfe der Marktforschung notwendig. Dieser steht die Marktanalyse, eine Zeitpunktbetrachtung über die Kapazität und Aufbau des Marktes, und die Marktbeobachtung, eine Zeitraumbetrachtung insbesondere des Konkurrenzverhaltens und der Marktveränderungen, zur Verfügung[17]

Marktforschung bei Sparkasse

 

Die Ziffern 1-9 zeigen die Reihenfolge der einzelnen Schritte auf.

 

 

3. Gesamtüberblick des Marketinginstrumentes "Werbung"

 

Um zu den folgenden Punkten Informationen zu bekommen, habe ich ein Gespräch mit Herrn Schmidt, dem Leiter der Werbeabteilung der Stadtsparkasse Nürnberg, geführt. Als Gesprächsgrundlage diente ein, von mir selbst ausgearbeiteter, Fragebogen.[19] Alle verwendeten Informationen in diesem Kapitel (3.1-3.14) stammen entweder von Herrn Schmidt oder den angegebenen Quellen. Details über den Schulservice oder den Jugendmarkt habe ich von Frau Novak-Bachmann, die für diese Bereiche bei  der Stadtsparkasse Nürnberg verantwortlich ist, erhalten.

 

3.1 Allgemeines

 

Die Sparkasse Nürnberg beschäftigt insgesamt 1800 Mitarbeiter. In der gesamten Marketingabteilung sind 25 Personen angestellt und davon sind alleine in der Unterabteilung Werbung 8 Mitarbeiter tätig.

Um das Werbekonzept der Stadtsparkasse analysieren zu können, muß zwischen den verschiedenen Organisationsebenen der Sparkassen getrennt werden. Die Sparkassen haben eine 3 stufige Werbeebene. Die Lokalebene wird im Beispiel von Nürnberg durch die Stadtsparkasse Nürnberg abgedeckt. Die Verbandsebene ist für Bayern, dem BSGV (Bayrischer Sparkassen und Giroverband), und auf Bundesebene dem deutschen Sparkassen und Giroverband unterstellt. Dieser ist ein Zusammenschluß der 16 Landesverbände. Warum gibt es diese verschiedenen Ebenen? Die Sparkassen sind in Deutschland rund 700 rechtlich selbständige Unternehmen. Jede Sparkasse ist unabhängig in ihrer Geschäftspolitik. Somit auch im Einsatz der Werbung. Durch einen Passus im Sparkassengesetz, welcher das Regionalprinzip zwingend vorschreibt, wird diese Selbständigkeit jedoch eingeschränkt. (Sparkassengesetz, 3. Zweigstellen und Geschäftsgebiet, § 2 Geschäftsbezirk 1-5)[20] Dieses Prinzip besagt, daß das Geschäftsgebiet einer Sparkasse, nur das Gebiet des Gewährträgers sein darf. Demnach darf sich die Stadtsparkasse Nürnberg nur aktiv in Nürnberg betätigen. Das schließt natürlich nicht aus, daß beispielsweise jemand aus Lauf bei der Stadtsparkasse Nürnberg ein Konto eröffnen oder sonstige Bankgeschäfte tätigen kann. Der Stadtsparkasse Nürnberg ist es jedoch untersagt, außerhalb des Stadtgebietes zu werben. Theoretisch dürfte jede Sparkasse nur diese Werbeträger belegen, die nicht außerhalb des eigenen Geschäftsgebiets streuen. Wenn es neben den 700 rechtlich selbständigen Sparkassen, mit Regionalprinzip, keine anderen Institutionen geben würde, könnten die Sparkassen niemals bundes- oder landesweite Werbung betreiben. Konkurrierende Geldinstitute werben aber überregional.

Die Sparkassen haben sich zu Landesverbänden und einem Bundesverband zusammengeschlossen, unter anderem, um diesen Nachteil ausgleichen zu können.

Die Meinungsbildung im Bereich der Werbung geht von ganz unten nach ganz oben. Es ist ein gemeinschaftlicher Ratschluß aus gewissen Gremien. Die Landesverbände decken die landesweite Werbung ab. Der Bundesverband ist für die bundesweite Werbung verantwortlich.

Im folgenden ist unter der Lokalebene immer Nürnberg und die Stadtsparkasse Nürnberg zu verstehen.

 

3.2 Werbeträger

 

Die wesentlichen Werbeträger der bundesweiten Werbung sind das Fernsehen und überregionale Publikumszeitschriften wie Stern, Spiegel usw. Für die Landesebene ist der Hauptschwerpunkt im Rundfunk zu sehen. Auf der Lokalebene wird in den NN (Teil Stadtauflage) und diversen anderen Nürnberger Printpublikationen wie Marktspiegel usw. geworben. Im lokalen Rundfunk wird schwerpunktmäßig bei Radio F und Radio Gong geworben. Außerdem wird an öffentlichen Verkehrsmitteln und Anschlagtafeln, über Banden an Sportplätzen und im Kino geworben. Zusätzlich werden die Kunden auch direkt beworben. Auf Kontoauszüge werden "Schlagtexte" geschrieben, an den Schaltern werden Prospekte ausgelegt und im persönlichen Kundengespräch wird auf neue Angebote hingewiesen.

 

3.3 Auswahlkriterium für die Werbeträger

 

Zunächst muß geklärt werden, welche Zielgruppen durch die Werbung angespro­chen werden sollen. Aus Untersuchungen der Werbeträger ist bekannt, welche Gruppe vorwiegend mit dem jeweiligen Werbeträger erreicht werden kann. Dabei wird zwischen dem Geschlecht, dem Alter, dem Haushaltseinkommen und ähnlichen Aspekten unterschieden.

Das nächste Kriterium liegt in der Wirtschaftlichkeitsanalyse, dem sogenannten "Tausender-Kontakt-Preis". Darunter versteht man den finanziellen Aufwand, der notwendig ist, um 1000 Nutzer eines Mediums mit der eigenen Werbung erreichen zu können. Kontakt bedeutet letztendlich nur Kontaktchance und nicht tatsächlicher Kontakt. Es kann nicht vorhergesagt werden, in welchem Maß eine Anzeige beachtet wird.

Diese beiden Kriterien sind für die Wahl eines Werbeträgers ausschlaggebend. Am Beispiel der privaten Rundfunksender läßt sich erklären, wie Werbeträger verschiedene Kundengruppen ansprechen. Die Stadtsparkasse Nürnberg hat mit verschiedenen lokalen Radiostationen Werbeverträge abgeschlossen. Der Radiosender N1 wendet sich mit einer "harten" Musik an die jungen Menschen. In der nächsten Stufe bewegt sich der Sender Radio Gong, der mit gemäßigterer Musik, im Vergleich zu N1, eine etwas höhere Zielgruppe anspricht (18-35 Jahre). Auf der höchsten Ebene befindet sich Radio F. Diese Rundfunkstation hat aufgrund der ruhigen und seriöseren Musik das älteste Publikum (30-55 Jahre).

Jedes andere Medium hat ebenfalls gewisse Schwerpunkte. Diese werden mit Hilfe von Werbeanalysen in Erfahrung gebracht.

 

3.4 Budget

 

Der Anteil der Werbung an den übrigen Kosten ist abhängig von der Größe der Sparkasse. Es gibt allerdings eine Faustregel für Großsparkassen. Der Werbeetat soll 0,05 Prozent der Durchschnittsbilanzsumme betragen. Die Durchschnittsbilanzsumme (Dbs) entspricht ungefähr der Jahresendbilanzsumme. Aus allen Bilanzen, die das ganze Jahr über erstellt werden, wird ein Mittelwert errechtet. Dieser ergibt die Dbs. Die Stadtsparkasse Nürnberg liegt im bundesweiten Vergleich an 13-14 ter Stelle unter den Sparkassen. Sie zählt zu den Großsparkassen und richtet sich deshalb nach dem Richtwert von 0,05% der Dbs. Neben der Richtgröße gibt es auch Sondereinflüsse, die auf die Höhe der Werbemittel einwirken. So zum Beispiel das Großereignis "Sparkassenjubiläum". Für zusätzliche Aktionen werden dann höhere Mittel benötigt. In diesen Fällen wird der Etat auch aufgestockt.

Mit Hilfe des Geschäftsberichtes[21] von 1993 und der Richtgröße 0,05% der Dbs läßt sich der Werbeetat für das vergangene Geschäftsjahr errechnen.

 

Allgemein:

Bilanzsumme

*

0,05 %

=

Budget

Für das Jahr 1993:

8,7 Mrd. DM

*

0,0005

=

4,3 Mio DM

 

Der Werbeetat betrug somit ungefähr 4,3 Millionen DM.

 

3.5 Organisation der Werbung

 

Da sich die gesamte Sparkassenwerbung auf 700 selbständige Häuser erstreckt, ergeben sich auch Probleme. Es fehlt den einzelnen Sparkassen oft am nötigen Geld und Know How, um die gesamten Werbemaßnahmen selbst zu entwickeln und zu verwirklichen. Trotzt der Eigenständigkeit der einzelnen Sparkassen, sollte jedoch eine gewisse Gemeinsamkeit in der Öffentlichkeit, auch in der Werbung, bestehen. Dieses Anliegen könnte nie erreicht werden, wenn jede Sparkasse ihr eigenes Werbekonzept hätte.

Aus diesen Gründen gibt es auf Verbandsebene, dem DSGV in Bonn, eine Dach­organisation. Bei dieser werden Werbelinien entwickelt und über den deutschen Sparkassenverlag allen Sparkassen zur Verfügung gestellt. Beispielsweise Plakate, Kinodias, Handzettel oder Anzeigenvorlagen.

Die Stadtsparkasse Nürnberg benötigt aber auch oft sehr individuelle Dinge für ganz spezielle Werbeaktionen, die nicht allen Sparkassen über den Verlag angeboten werden können. In Eigenregie kann dieser Bedarf jedoch durch einen eige­nen Grafiker und eine Werbeassistentin trotzdem befriedigt werden.

 

3.6 Werbestrategie

 

Es bestehen Unterschiede in der Werbung im Bezug auf die Altersgruppen bzw. Kundenarten. Die Sparkasse ist darauf angewiesen, ihre Kunden zu strukturieren und zu segmentieren. Es gibt den Nachwuchsmarkt, d.h. junge Kunden bzw. "Nochnichtkunden", den Bereich Privatkunden und den Bereich Firmenkunden.

Dementsprechend müssen auch im Marketing Akzente gesetzt werden. Die Aussage der Werbung muß mit ihrer Zielgruppe harmonieren. Sie muß in dem Medium "geschalten" werden, das von der gewünschten Zielgruppe genutzt wird.

Jede Altersgruppe hat in Punkto Finanzen ein gewisses homogenes Nutzungsver­halten. Das Bedarfsprofil bei jungen Leuten ist beispielsweise mit dem Girokonto, dem vermögenswirksamen Sparen, und der Karte zur Nutzung der Geldautomaten bzw. Kontoauszugsdrucker fast vollständig umrissen. Genauso ist durch entsprechende Untersuchungen bekannt, daß eine vermögende Privatperson, z.B. ein leitender Angestellter mit eigenem Haus und zwei Kindern, sich bereits an seiner Altersabsicherung und der Absicherung seiner Kinder orientiert. Ebenfalls ist bekannt, daß eine 80 jährige Rentnerin keinen Bedarf für einen Bausparvertrag hat. Wenn neben den Nutzungsgewohnheiten auch noch der Finanzbedarf bekannt ist, muß versucht werden, über die Werbung die richtige Lösung, im Sinne des Bedarfs, dafür anzubieten.

Diese Schiene verfolgt die Werbung der Stadtsparkasse.

Die Werbung ist altersgruppenspezifisch und problemlösungsorientiert.

 

3.7 Stellenwert der Werbung

 

Im allgemeinen nimmt die Werbung bei den Sparkassen keinen anderen Stellenwert ein, als auch bei jedem anderen, auf dem freien Markt agierenden, Unternehmen.

Die Stadtsparkasse hat im Vergleich zu anderen Kreditinstituten ein sehr breites Kundenfeld. Es gibt Kreditinstitute, die sich engere Zielgruppen gesetzt haben. Die Thurn und Taxis Bank beispielsweise, sieht ihr Betätigungsfeld im Klientel der vermögenden Privatkunden. In diesem Fall nimmt die Werbung, aufgrund ihres geringeren Kundenfeldes, einen anderen Stellenwert ein.

Die Werbung ist für die Sparkasse ein wichtiges Marketinginstrument. Sie stellt für jedes Unternehmen, das in Konkurrenz zu anderen steht, in der freien Marktwirtschaft ein notwendiges Hilfsmittel dar. Es kann jedoch nicht gesagt werden, welche Rolle die Werbung unter den anderen Instrumenten spielt, denn es gibt kein Unternehmenskonzept in dem beispielsweise steht, welche Stelle die Werbung in der Hierarchie der Wichtigkeiten einnimmt.

Es bestehen natürlich Unterschiede zwischen der Werbeintensität von beispielsweise Nahrungsmittelproduzenten wie Müller-Milch und Kreditinstituten wie der Sparkasse, bei der die Intensität der Werbung sicher geringer ist, als dies bei Müller Milch der Fall ist.

Zu Sparkassen besteht eine engere Verbindung.

Die Sparkassen bieten eine sehr umfangreiche Serviceleistung für junge Leute, die auch für das gute Verhältnis zwischen dem Kunden und der Sparkasse verantwortlich ist. Der Schulservice der Stadtsparkasse Nürnberg beinhaltet ein breit gefächertes Angebot. Es werden Betriebserkundungen mit Schulklassen durchgeführt. Für Schüler ab der 9 Klasse besteht die Möglichkeit am Planspiel Börse teilzunehmen. Weiter werden Börsenfahrten nach München, Stuttgart oder Frankfurt angeboten. Aber auch schulinterne Aktivitäten, wie Schülerzeitung oder Schulsport, werden von der Sparkasse unterstützt. Außerdem werden diverse Broschüren für Berufs- und Studienanfänger angeboten.

Im Bereich des Schulservice ist kein anderes Kreditinstitut so engagiert wie die Sparkasse.

Ein Kunde bei einer bestimmten Bank, bleibt dies auch in aller Regel, wenn nicht etwas Gravierendes das Vertrauensverhältnis stört. Der Aufwand und die Problematik, die der Wechsel zu einem anderen Kreditinstitut mit sich bringen würde, ist mit ausschlaggebend für diese Tatsache. Man müßte die Konten bei der einen Bank auflösen und woanders neue Konten eröffnen. Guthaben oder Verbindlichkeiten (Kredite) müßten umgeschichtet werden.

Die Entscheidung für ein bestimmtes Nahrungsmittel dagegen kann jeden Tag neu und ohne weiteres gefällt werden. Der Konsument braucht beispielsweise nur einen halben Meter weiter rechts in das Kühlregal greifen, als gewohnt. Schon hat sich der Konsument für ein anderes Produkt entschieden. Ein Anbieter derartiger Produkte muß sich permanenter und eindringlicher um den Verbraucher bemü­hen, weil dieser seine Entscheidung, Pro oder Contra, sehr viel schneller und ein­facher treffen kann.

Die Intensität der Werbung hängt ebenfalls vom Konkurrenzumfeld ab. Weiterhin auch davon, ob die Unternehmensstrategie lautet: Hohe Qualität zu etwas höheren Preisen. Im Automobilmarkt etwa, wird dies von Daimler Benz praktiziert. Oder ob die Strategie darauf ausgerichtet ist, durchschnittliche Quali­tät zu durchschnittlichen, oder sogar leicht unterdurchschnittlichen Preisen zu lie­fern. Auch nach diesen Aspekten muß sich die Werbung richten.

Das Marketing beinhaltet sieben Instrumente. Diese müssen durchaus aufeinan­der abgestimmt sein. Die Sparkasse zahlt beispielsweise auf ihre Spareinlagen ab sofort fünf Prozent. Jede andere Bank bietet nur zwei Prozent. Die Sparkasse bräuchte keine Werbung mehr betreiben. Doch welche Folgen diese Preispolitik hätte, lie­gen auf der Hand.

Es gibt eine Reihe von Parametern, die berücksichtigt werden müssen, um zu richtigen Ergebnissen zu kommen.

 

3.8 Wandel in der Werbung

 

Die Werbung hat sich im Laufe der Zeit verändert.

Eine der wesentlichsten Veränderung im Werbekonzept und auch heute noch am aktuellsten und wichtigsten, ist der Wandel von der Produkt-, hin zur Bedarfsori­entierung.

In der produktorientierten Werbung steht allein das zu verkaufende Produkt im Vordergrund. Bei der bedarfsorientierten Werbung wird zuerst der mögliche Be­darf dargestellt und danach die Lösung, das Produkt angeboten.

Ein Beispiel: Der Kunde hat 10 000 DM und will damit in 4 Jahren ein Auto kau­fen. In dieser Zeit will er sein Geld gut, sicher und hochverzinslich anlegen. Dies ist sein Bedarf. Dieser kann durch ein Sparkassenzertifikat gedeckt werden. Jetzt hat es wenig Sinn den Kunden dauernd mit dem Produkt Sparkassenzertifikat zu konfrontieren. Es ist viel effizienter, ihn bei seinem Bedarf anzusprechen und ihm dann die Lösung, nämlich das Sparkassenzertifikat anzubieten. Den Bedarf kennt die Sparkasse aus Betrachtungen über die homogenen Nutzungsgewohn­heiten verschiedener Bevölkerungskreise und ihr Nutzungsverhalten für Bank­produkte.

Dieses Prinzip der Bedarsorientierung hat man erst im Laufe der Jahre herausge­funden. Es waren Untersuchungen und Marktforschungsergebinsse dazu not­wendig.

Dieser Wandel läßt sich auch in anderen Sparten bzw. bei anderen Werbetrei­benden feststellen.

Es sind natürlich auch Änderungen im optischen Bereich festzustellen. Vor 1987 hatte die Sparkasse das Bildmotiv eines Kreises. Jetzt hat die Sparkasse bei den meisten Werbungen das Bildmotiv in der oberen Hälfte und die Texte dazu in der unteren. Bei einem Plakat zum Beispiel im Verhältnis 50 zu 50.

Es wird ständig daran geforscht, wie die Werbung gestaltet werden muß, damit der Verbraucher bei kürzester Betrachtungszeit möglichst viel wahrnimmt. Der Betrachter soll, wenn möglich, die gesamte Botschaft mit einem Blick erfassen können. Harmonie von Bild und Text. Daran wird laufend gearbeitet.

Die Werbung paßt sich den neueren Erkenntnissen in der Werbewirkung an. Hierfür wer­den regelmäßig Untersuchungen vorgenommen, mit denen herausge­funden werden soll, wie Werbung im allgemeinen wirkt.

Die Sparkassen waren 1987 die erste Institutsgruppe, die im Zuge des zuneh­menden Imagewettbewerbs auf Emotionalisierung in den empfängerorientierten Botschaften setzte. Dabei schuf die nach Lebensphasen selektierte Zielgruppen­gestaltung eine hohe Identifikation der Empfänger mit dem Absender und dessen Leistungsangeboten.

In den vergangenen beiden Jahren ist vor allem mit der neu konzipierten TV-Werbung der Sprung von der bislang eher verhaltenen Bankenwerbung mit mit­telmäßigen Resonanzwerten zu Spitzenplätzen in der Publikumsgunst ge­lungen, die bislang nur wenigen bekannten Verbrauchsgütermarken vorbehalten waren.[22]

 

 

3.9 Inhalt der Werbung

 

Der Hauptinhalt der Werbung liegt im Bedarf des Kunden und der dazugehöri­gen Lösung. Gelegentlich werden trotzdem auch Produkte direkt beworben. Ein konkretes Beispiel wäre das vor kurzem neu eingeführte Sparkassenzertifikat. Dreijährig laufend, mit guten Zinsen.

In diesem Fall hat die Sparkasse in der Werbung mit den Zinsen auf das Zertifi­kat, im ersten Jahr 5%, im zweiten 5 1/4%, im dritten Jahr 5 1/2 % Zinsen, ge­worben. Da dieses Angebot der Stadtsparkasse im Vergleich zur Konkurrenz gut ist, wird dieses attraktive Angebot ganz direkt beworben. Diese Art der Werbung kommt aber nur noch selten vor.

Es gibt auch die sogenannte Image-Werbung. Dabei werden die Vorteile des In­stitutes dargestellt. Bei der Sparkassen zum Beispiel ist dies die hohe Geschäfts­stellendichte. In diesem Bereich ist die Sparkasse konkurrenzlos allen anderen Institutsgruppen gegenüber. Keiner der Konkurrenten hat an einem Ort mehr Fi­lialen als die Sparkassen. Es gibt in Nürnberg 57 Filialen der Stadtsparkasse. Daraus ergibt sich die Botschaft: "Nähe ist bei uns kein Zufall, sondern Absicht." Die Nähe zum Bürger resultiert daraus.

Es kann auch mit der sozialen und kulturellen Kompetenz geworben werden. Die Sparkasse, als örtliche Institution, nimmt sehr engagiert an der sozialen und kul­turellen Entwicklung in ihrem Geschäftsgebiet teil. Manchmal sind solche Aus­sagen wie "Die Sparkasse unterstützt Kunst und Kultur" Inhalt der Werbung. Dieser Bereich nimmt jedoch nur maximal 2-3% der Gesamtwerbung ein. Im we­sentlichen beschäftigt sich die Werbung mit der Ansprache verschiedener Ziel­gruppen, ihren Finanzbedarf und der Tatsache, daß die Sparkasse dafür das ge­eignete Angebot hat.

Vorher müssen natürlich die Kundengruppen hinterfragt werden, um die Be­dürfnisse des einzelnen in Erfahrung zu bringen. Erst dann können Lösungen er­arbeitet und schließlich angeboten werden. Man muß also den Markt kennen, um die Werbung gestalten zu können.

Auch nach betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten muß gehandelt werden.

Besteht die Notwendigkeit, verstärkt auf Einlagen zu werben, oder soll verstärkt auf Kredite geworben werden. Das Verhältnis von Einlagen und Krediten einer Bank muß ausgeglichen sein. Unter Umständen werden die Kredite sehr gut ver­kauft, aber die Einlagenseite hält nicht mit. Kredite können aber nur dann ge­währt werden, wenn diese durch Sparguthaben abgedeckt sind. Der Kreditbe­reich wird dann durchaus in der Werbung vernachlässigt. Der Passivbereich, so wird der Einlagenbereich genannt, weil er auf der Passivseite der Bilanz steht, wird im Gegenzug verstärkt unterstützt. Der Bedarf ist, nach der Marktlage, für beides vorhanden. Die Einlagen werden jedoch jetzt verstärkt benötigt, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten.

Diese Werberichtung hat dann nichts mehr mit dem Markt direkt zu tun. Neben den Markterfordernissen sind auch durchaus interne Erfordernisse ausschlagge­bend.

Was soll mit der Werbung des bloßen Begriffs "Die Stadtsparkasse" erreicht wer­den? Der Bekanntheitsgrad soll erhalten werden. Wenn der Begriff "Die Stadt­spar­kasse" immer wieder einmal wahrgenommen wird, gerät dieser nicht in Ver­gessenheit. Es wird immer wieder ein Denkprozess angeregt. Ein Gedanken­modell: "Es gibt noch eine Sparkasse. Zu einer Sparkasse habe ich eine positive Assoziation, denn sie ist überall in meiner Nähe. Mein Vater war auch schon Kunde bei der Spar­kasse. Vielleicht sollte ich mich dort einmal über Anlagen­formen beraten lassen." So bleiben neben dem Begriff auch die Vorteile der Sparkasse präsent.

 

 

3.10 Corporate Design

 

Jede Bank besitzt ihr eigenes Logo, eigene Farben und Schriften. Diese Erschei­nungsform, die Gesamtheit der Erscheinungsmerkmale, mit denen sich ein Un­ternehmen in der Öffentlichkeit präsentiert, wird Corporate Design genannt. Dies ist eins der vier Instrumente, die der Philosophie des Corporate Identity zur Verfü­gung stehen. "Identität ist die Gleichheit einer Person oder Objektes mit sich selbst aus eigener Sicht (Selbstbild) und Sicht relevanter Dritter (Fremdbild)."[23]

Mit dem Corporate Design, dem einheitlichen Auftritt einer Institutsgruppe in der Öffentlichkeit, wird Kontinuität erreicht. Je konsequenter das Corporate Design gepflegt und durchgehalten wird, desto schneller nimmt der Betrachter auf, wo­her die Botschaft kommt. Ein Beispiel dafür, man sieht Grün und denkt im Ex­tremfall dann an die Dresdner Bank. Bei der Stadtsparkasse ist die Farbe Rot aus­schlaggebend. Wenn dies erreicht ist, hat der Werbetreibende damit einen Erfolg errungen. Er hat seinen Institutsnamen wieder in Erinnerung gebracht. Mögli­cherweise ist die unmittelbare Botschaft der Anzeige nicht einmal unbedingt wahrgenommen worden.

Das Corporate Design muß mit dem Unternehmen identifiziert werden. Nur dann kann die spontane Wiedererkennung erleichtert werden. Der Absender einer Werbeanzeige muß sofort erkennbar sein. Mit Hilfe des Corporate Design kann dies leicht erreicht werden. Beispielsweise das grünes Band der Dresdner Bank im unteren Teil eines Plakates weißt den Betrachter sofort auf den Absender hin.

 

Deshalb wird es wenn über­haupt nur sehr pfleglich geändert. Es wäre zum Bei­spiel unvorstellbar, Daimler Benz ohne Stern !

 

 

3.11 Der Nutzen durch Werbung

 

Henry Ford, Erfinder der Fließbandfertigung im Automobilbereich in den USA, hat einmal gesagt: "Ich gebe 50 % meines Werbeetats umsonst aus, aber ich weiß nicht welche 50 %."

Aus diesem Satz erwächst auch die gesamte Problematik der Werbewirkungs-, bzw. Nutzenanalyse. Es gibt nur begrenzte Möglichkeiten, dies sehr unmittelbar zu prüfen. Letztendlich aber bleibt diese Frage offen. Ein Beispiel: Die Sparkasse verschickt 10 000 Briefe an ihre Kunden. Darin wird ein konkretes Angebot ge­macht, das auf Direktabschluß zielt. Der Kunde kann das Angebot ganz einfach annehmen. Er braucht nur den unterschriebenen Auftragscoupon in einem Frei­umschlag an die Sparkasse zurückschicken. Die Stadtsparkasse weiß aufgrund der eingegangen Aufträge aus dieser Aktion genau, welchen Nutzen die Werbung hatte. 10 000 Kunden wurden angeschrieben und beispielsweise 50 Abschlüsse kommen zustande. Auf die Mark genau könnte nun errechnet werden, was mit dem Einsatz von 20 000 Mark, die das Mail gekostet hat, auch verdient worden ist. Doch es ist nicht bekannt, wieviele Leute das Angebot wegwerfen, ob­wohl sie es wahrgenommen haben. Vielleicht reagieren Kunden erst in einigen Tagen oder Wochen auf dieses Angebot. Sie tätigen das Geschäft dann direkt bei der Sparkasse, sodaß es nicht mehr in die Nuztenrechnung eingehen kann. Ein mög­licher menschlicher Ablauf.

Diese unvorhersagbaren Einflüsse sind Mitverursacher für die Problematik bei der Wirkungsanalyse.

Die Zusammenhänge zwischen Kundenwerbung und dem Abschluß-Goodwill können nur relativ schlecht bestimmt werden. Deshalb muß die Werbung als Be­standteil des Gesamtmarketing und als ein überwiegend nicht quantifizierbarer Beitrag zum Erfolg des Unternehmens, ange­sehen werden.

 

3.12 Mittelverwendung

 

Jedes Jahr muß die Werbung der Stadtsparkasse neue Schwerpunkte setzen. Sie kann nie die gesamte Bandbreite bewerben, die möglich wäre.  Es wird natürlich auf sparsame Mittelverwendung geachtet, wie jeder, der an diesem marktwirt­schaflichen System teilnimmt, auf sparsame Mittelverwendung achten muß. Ein Grundprinzip ist, Leistung mit möglichst wenig Einsatz zu erstellen.

Die Sparkasse ist ein Unternehmen, das für die Leistungserstellung einen finan­ziellen Aufwand hat. Dazu zählen unter anderem auch die Kosten für Werbung. Der Kunde trägt sie mit, indem er bei der Sparkasse Zinsen und Gebühren für diverse Dienstleistungen zahlt. Es wird versucht, die Werbekosten so klein wie möglich zu halten. Für Botschaften, die übermittelt werden sollen, für Werbeträ­ger, die belegt werden sollen und für Maßnahmen, die angemessen und gerecht­fertigt er­scheinen, müssen jedoch die nötigen Mittel bereitgestellt werden.

Aber gemessen an den Personalkosten oder ähnlichen Posten sind die Kosten der Werbung verschwindend gering. Sie entsprechen beispielsweise ungefähr 1/25 der Personalkosten. Daran kann man sehen, daß der Handlungsspielraum in der Werbung gegen Null, im Verhältnis zum Ganzen, tendiert.

Mit Hilfe der Zahlen des Geschäftsberichtes von 93 habe ich folgendes Dia­gramm erstellt, indem das Verhältnis von Werbekosten zu anderen Posten ver­deutlicht wird.

 

 

3.13 Werbewirkung und das Kundenverhältnis zur Werbung

 

Werbewirkung muß kontinuierlich gemessen werden. Nur so läßt sich der Erfolg des Medieneinsatzes überprüfen und eventuell optimieren. EMNID, Bielefeld führt vierteljährlich einen Awareness-Test durch. Hierbei wird mit Hilfe von Te­lefoninterviews die ungestützte Erinnerung an Bankkampagnen abgefragt. Mit den aktuellsten Ergebnissen dieser Umfrage von November 1993, konnte ich fol­gendes Diagramm erstellen.

 

 

 

Der Spitzenplatz der Sparkassenwerbung wird durch eine Werbeeffizienzunter-su­chung der GfK und durch eine ab Mitte 1993 durchgeführte Werbetracking-studie des Icon-Instituts, beide Nürnberg, bestätigt.[24]

Nach allem, was die Sparkasse durch Werbewirkungsanalysen weiß, liegt sie in Qualität, Wirkung und Erinnerung ihrer Werbung mit an der Spitze aller Insti­tutsgruppen auf dem Bankensektor.

Grundsätzlich wird die Werbung der Sparkasse positiv honoriert. Da die Band­breite sehr groß ist, gibt es auch Fälle, bei denen beim Kunden auch einmal die Art der Werbung überhaupt nicht ankommt. Ein Beispiel: Neuerdings, seit dem die Sparkasse Kontoauszugsdrucker aufgestellt hat, besteht die Möglichkeit, den Kunden über ein separat und extra dafür ausgeschobenes Blatt eine Botschaft zu übermitteln. Dies Methode wurde vor kurzem, als die neuen Sparkassenzertifika­te eingeführt wurden, getestet. Teilweise haben Kunden darauf ablehnend reagiert. Bei diesen kam die Werbung sehr schlecht an. Werbung wird in mancher Hin­sicht auch kritisch betrachtet, oder wenn der Spielfilm von einem 5 Minuten lan­gen Werbeblock unterbrochen wird, sogar als störend empfunden. Das sind aber zwei getrennte Ebenen: Wie kommt die Werbung an, wenn sie vorurteilsfrei be­trachtet wird, bzw. wie wirkt die Werbung, wenn der Konsumenten in einer un­passenden Situation damit konfrontiert wird?

Werbung kann aufdringlich sein, wenn sie jemanden ständig verfolgt. "Wieder eine Werbung von der Sparkasse in meinem Briefkasten." Ein anderer Kunde je­doch ist erfreut, weil er sich erst vor kurzen mit einer Geldanlage beschäftigt hat und jetzt macht ihm die Sparkasse ein Angebot. In diesem Fall hat die Sparkas­senwerbung wieder eine positive Resonanz.

Aber im allgemeinen läßt sich mit Hilfe der über einen längeren Zeitraum festge­stellten positiven Ergebnisse der Analysen sagen, daß sich die Werbung der Sparkasse auf dem Markt und bei den Zielgruppen sehr gut durchgesetzt hat.

Die seit acht Jahren laufende Printkampagne der Werbeagentur Nicolai zeichnet sich nach den vorliegenden Marktforschungsergebnissen durch einen überzeu­genden Auftritt mit hohen Werbeerinnerungswerten aus.

Einzelne prämierte Anzeigen:

Die Anzeige (Baby) "Sein erstes Buch hat keine Bilder"[25] war schon im Erschei­nungsjahr ein großer Erfolg. Sie wurde von der Zeitschrift "Quick" unter die   Top Ten gewählt. Die Fachzeitschrift "Der Kontakter" wählte die Anzeige "Nähe ist bei uns kein Zufall, sondern Absicht"25 mit dem emotionalen Geranienmotiv im Jahr 1990 zur "Anzeige der Woche". Aber auch die Zielgruppen zeigen großen Gefallen an den Anzeigen der Sparkasse. Monatlich läßt die Verlagsgruppe Bauer in der Branche "Finanz- und Dienstleistungen" die beste und informativste Anzei­ge von den Lesern wählen. Die Anzeige "Was halten Sie von einem neuen Bad"25 wurde Monatsieger Im Februar 1992.[26]

 

3.14 Unterschiede im Konzept der Sparkassen

 

Es gibt teilweise Unterschiede im Werbekonzept der einzelnen Sparkassenunter­nehmen. Diese sind jedoch nicht sehr gravierend. Man stellt fest, daß die ver­schiedenen Sparkassen auf unterschiedlichen Märkten tätig sind. Es ist natürlich ein Unterschied, wenn sich eine Sparkasse in einer Großstadt betätigt oder ob ei­ne Kleinsparkasse in einem Bereich agiert, in dem überwiegend landwirtschaftli­cher Erwerb, bzw. dörfliche Struktur vorherrscht. Demnach ist auch ein Unter­schied im Werbekonzept zu erkennen. Diese Abweichungen vom allgemeinen Konzept ergeben sich ebenfalls, um es noch einmal zu betonen, auch aus be­triebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. So ist die eine Sparkasse aktiv-lastig und die andere dagegen passiv-lastig. Also werden diese beiden ganz unterschiedliche Werbestrategien betreiben. Eine andere Sparkasse hat ein neues Produkt entwickelt, das sie für sehr gut hält, und welches sie dann permanent bewirbt.

Über allem steht aber doch eine gewisse Gemeinsamkeit bei den Sparkassen, die sich aus gemeinsamen, auf Verbandsebene gesteuerten Strategien und durch den gemeinsamen Werbemittelkatalog, ergibt.

 

4. Stellungnahme über die Notwendigkeit der Werbung

 

Nach Aussage von Herrn Schmidt  besitzen die Sparkassen an allen Orten in der Bundesrepublik einen Marktanteil von rund 50%. Auch die Stadtsparkasse Nürn­berg ist in Nürnberg das marktführende Unternehmen. Die restlichen Marktan­teile teilen die übrigen Kreditinstitute untereinander auf.

Aufgrund dieser Tatsache stellt sich mir die Frage, ob die Sparkasse überhaupt Werbung betreiben muß.

Häufig werden die Kosten, die durch die Werbung entstehen, vom Konsumenten als unnötig Preisverteuerung angesehen. In der Tat ist es so, daß alle anfallenden Kosten, somit auch die für Werbung, an den Kunden weitergegeben werden. Die Werbung verursacht Kosten. Das Unternehmen ist gezwungen, diese in die Kalkulation miteinzubeziehen. Zwangsläufig erhöhen sich die Ge­samtkosten und somit auch die Kosten pro Stück.

Die anfallenden Kosten für ein Produkt sind jedoch nicht unabhängig von der produzierten und abgesetzten Menge zu betrachten. Bei steigender Produktions- und Absatzmenge gilt grundsätzlich, daß die Stückkosten bis zu einem gewissen Punkt kleiner werden. Der Grund dafür ist, daß sich die fixen Kosten auf eine größere Produktionsmenge verteilen. Es wirkt die sogenannte Fixkostendegressi­on. Nach diesem Prinzip würde eigentlich die Werbung, die für höheren Absatz sorgen soll, die Kosten für Produkte senken. Diese Tatsache wird oft von den Unternehmen den Klagen der Verbraucher über hohe Preise wegen Werbung entgegensetzt.

Man muß jedoch sehen, daß die Kosten für ein Produkt noch lange nicht den Preis, den der Verbraucher zu zahlen hat, ausmachen. Der Preis richtet sich näm­lich nicht nur nach den Kosten, sondern auch nach Angebot und Nachfrage im freien Markt. Es muß bezweifelt werden, ob die Werbung allein die Nachfrage gravierend beeinflussen kann. Diese Beeinflussung ist nach heutiger Einschät­zung nur unter Berücksichtigung aller Marketingmaßnahmen möglich.

Trotzdem glaube ich, daß die Werbung und damit die Werbeindustrie nicht mehr wegzudenken ist.

Man muß sich vorstellen, was es bedeuten würde, wenn keine Werbung mehr betrieben wird. Die Werbung ist im bundesdeutschen Marksystem eine wichtige Größe, die weiter zunimmt. Meßlatte dafür sind die Werbeinvestitionen, die sich aus den Ausgaben der werbetreibenden Unternehmen zusammensetzen. Darunter fallen die Kosten für Werbemittelproduktion, Werbeverwaltung und Werbe­träger.

 

Werbeinvestitionen in Deutschland

nominal, in DM

 

Werbein­vestitionen

1985

1986

1987

1988

1989

gesamt

31,1 Mrd.

+ 4,9%

32,1 Mrd.

+ 3,3%

33,6 Mrd.

+ 4,6%

35 Mrd.

+ 4,1%

37 Mrd.

+ 5,7%

davon Nettowerbe-umsätze der Medien

17,8 Mrd.

+ 6,8%

18,5 Mrd.

+ 4,1%

19,5 Mrd.

+ 5,2%

20,7 Mrd.

+ 5,9%

22,6 Mrd.

+ 9,2%

Quelle: Werbung in Deutschland 1990, Verlag edition ZWA, Bonn 1990

 

Daneben muß aber auch gesehen werden, daß viele Arbeitsplätze direkt von der Werbung abhängen.

 

Beschäftigte in der Werbewirtschaft

Stand: Dezember 1989

 

Auftraggeber von Werbung

Beschäftigte Werbefachleute in den Werbeabteilungen der Anbieter (Hersteller, Dienstleister, Händler)

35 000

Werbegestaltung

Beschäftigte Werbefachleute

110 000

Zulieferbetriebe

von Auftragen der Werbeindustrie abhängige Arbeits­plätze in der Papierwirtschaft und Druckindustrie

185 000

Werbemittel-Verbreitung

Funkmedien, Plakatanschlagunternehmen

10 000

Gesamt

340 000

Quelle: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden; ZAW-Sevice, Bonn

 

Es ist also nicht abzuschätzen, welche fatalen Folgen für die Wirtschaft und die Menschen ein Verzicht auf Werbung mit sich bringen würde.

Deshalb meine ich in Anbetracht aller Tatsachen, daß Werbung im allgemeinen notwendig ist und bleibt.

Ich glaube zwar, daß es die Sparkasse verkraften würde kurzfristig auf Werbung zu verzichten, doch langfristig bleibt auch ihr nichts anderes übrig, als im richti­gen Maß Werbung zu betreiben. Je entwickelter und komplexer eine Marktwirt­schaft ist, um so größer und differenzierter ist das Angebot an Produkten, und um so bedeutsamer wird die Werbung für den einzelnen Anbieter und Nachfrager sowie für die gesamte Wirtschaft.

Ich will mich aber auch noch kurz zur Abhängigkeit des Werbeetats vom Ge­schäftsergebnis äußern.

Wie ich schon beschrieben habe, richtet sich die Höhe des Werbeetats nach der Richtgröße von 0,05% der Dbs. Die Dbs hängt aber wiederum von der konjunk­turellen Lage der Wirtschaft ab. Herrscht eine Rezession, geht es also den Unter­nehmen schlecht, möglicherweise auch der Sparkasse, verringert sich der Wer­beetat. Dies entspricht sicherlich dem Prinzip der Vorsicht. Ein Nachteil ist aber dann im prozyklischen Werbeverlauf zu sehen. Meiner Meinung nach sollte aber gerade die Werbung in der Rezession mit einem hohen Werbebudget den Absatz beleben und in der Phase eines Booms mit einem niedrigen Werbeetat die Nach­frage dämpfen. In der Realität ist es natürlich einfacher in der Hochkon­junk­tur zusätzliche Mittel für die Werbung locker zu machen und in der Rezes­sion zu sparen.[27]

 

 

Anhang A

 

Literaturverzeichnis

 

 

Bücher

 

Reinhard Köhler, Leitfaden durch das Sparkassen-Marketing, Deutscher Spar­kassenverlag, Stuttgart, 19842

 

Werner Pepels, Kleines Wirtschaftslexikon "Fachbegriffe des Marketing-Mix", Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart, 1993

 

Dr. jur. Helmut Schlierbach, Das Sparkassenrecht in der Bundesrepublik Deutschland und in West Berlin, Deutscher Sparkassenverlag, Stuttgart, 19852

 

Broschüren

 

Die Gemeinsame Sparkassenwerbung 1993

 

Jahresbericht der Stadtsparkasse Nürnberg 1993

 

 

 

 

Gesprächspartner

 

Herr Helmut Schmidt (Leiter Werbung)

 

Frau B. Nowak-Bachmann (Schulservice)

 

An dieser Stelle möchte ich mich bei beiden für die freundliche und hilfsbereite Unterstützung recht herzlich bedanken.

 

 

Fragebogen

 

   1) Welche Werbeträger werden für die Verbreitung der Werbung herangezogen

        und aus welchen Gründen gerade diese? Werden Werbeträger bevorzugt?

        Welche Werbeträgern sprechen welche Kundengruppen an? Gründe?

 

   2) In welchem Verhältnis stehen die Kosten für Werbung zu anderen Kosten

        und Bilanzposten? (z.B.: Lohnkosten, Miete/Baukosten, Umsatz, Gewinn)

        Wie haben sich die Kosten der Werbung im Laufe der Zeit entwickelt, auch

        im Bezug zu anderen Bereichen?

 

   3) Wieviele Arbeitsplätze haben mit der Werbung direkt bzw. indirekt zu tun?

        (Bezug zur Gesamtbelegschaft) Welche Arbeitsplätze?

 

   4) Gibt es Unterschiede im Werbekonzept im Bezug auf die verschiedenen

        Altersgruppen bzw. Kundenarten? Grund?

 

   5) Welche Rolle spielt die Werbung für die Stadtsparkasse unter den anderen

        Marketinginstrumenten? Begründung!

 

   6) Wie hat sich die Werbeaktivität der Sparkasse  historisch entwickelt ?

        Gab es gravierende Veränderungen im Konzept im Laufe der Zeit ? Warum?

 

   7) Welchen Inhalt hat die Werbung der Stadtsparkasse? (Produkte, Allgemein)

 

   8) Gibt es überhaupt bei Banken und Sparkassen ein Bedürfnis für Werbung?

        Gründe?

 

   9) Läßt sich überhaupt der Erfolg durch die Werbung belegen?

        Wie ist das Ver­hältnis zwischen Kosten und Nutzen?

 

10) Welche Vorteile bringt die Werbung für die Sparkasse? Begründung!

 

11) Wonach richtet sich die Höhe des Werbeetats? Begründung!

 

12) Werbekosten müssen auf den Kunden umgeschlagen werden !

        Versucht man die Werbekosten zu verkleinern ?

 

13) Wie kommt die Werbung beim Kunden an?

 

14) Welche Schritte sind nötig um Erfolgreich Werbung zu machen?

 

15) Gibt es Unterschiede im Werbekonzept bei Sparkassen oder ist

        es bei allen gleich? Begründung!

 

Anhang B

 

 

Jahresbilanz zum 31. Dezember 1993

 

Aktivseite

DM

DM

DM

DM

1. Barreserve

    a) Kassenbestand

    b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank

    c) Guthaben bei Postgiroämtern

 

 

 

 

 

 

 

58.403.321,21

212.104.080,37

0,00

 

 

 

 

270.507.401,58

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel,

    die zur Refinanzierung bei der Deutschen

    Bundesbank zugelassen sind

    a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweis-

        ungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentl.Stellen

    b) Wechsel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

0,00

2.036.774,08

 

 

 

 

 

 

2.036.774,08

3. Forderungen an Kreditinstitute

    a) täglich fällig

    b) andere Forderungen

 

 

208.828.370,61

411.331.919,65

 

 

 

620.160.290,26

4. Forderungen an Kunden

        darunter:

        -   durch Grundpfandrechte gesichert

        -   Kommunalkrdite

 

 

850.295.100,98

309.725.268,90

5.174.811.151,23

5. Schuldverschreibungen und andere festver-

    zinsliche Wertpapiere

    a) Geldmarktpapiere

         aa) von öffentl. Emittenten

         ab) von anderen Emittenten

 

    b) Anleihen und Schuldverschreibungen

         ba) von öffentl. Emittenten

         bb) von anderen Emittenten

 

         darunter: Beleihbar bei der Deutschen Bundesbank

 

    c) Eigene Schuldverschreibungen

        Nennbetrag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.194.009.916,03

 

 

743.000,00

 

 

 

0,00

0,00

 

 

459.270.456,27

1.904.356.579,90

 

 

 

 

 

0,00

 

 

 

2.363.627.036,17

 

 

841.641,85

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2.364.468.678,02

6. Aktien u. andere nichtfestverzins. Wertpapiere

63.057.973,30

7. Beteiligungen

         darunter: an Kreditinstituten

 

34.064.442,00

34.667.942,00

8. Anteile an verbundenen Unternehmen

         darunter: an Kreditinstituten

 

0,00

50.000,00

9. Treuhandvermögen

         darunter: an Kreditinstituten

 

25.263.002,38

25.263.002,38

10. Ausgleichsforderungen gegen öffentl. Hand

     einschließlich Schuldverschreibungen aus

     deren Umtausch

 

 

1.949.017,40

11. Immaterielle Anlagewerte

0,00

12. Sachanlagen

62.113.253,13

13. Sonst. Vermögensgegenstände

17.132.940,15

14. Rechnungsabgrenzungsposten

48.277.552.67

Summe der Aktiva

8.684.495.976,20

 

 

 

 

Passivseite

DM

DM

DM

DM

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstitute

    a) täglich fällig

    b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

 

 

 

 

 

 

 

49.007.061,77

415.335..207,52

 

 

 

464.342.269,29

2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden

    a) Spareinlagen

        aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von 3

              Monaten

        ab)  mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr

               als 3 Monaten

 

    b) andere Verbindlichkeiten

        ba) täglich fällig

        bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

 

 

 

 

 

 

 

 

2.019.742.556,41

 

1.348.067.224.76

 

 

1.046.823.791,24

2.079.728.125,48

 

 

 

 

 

3.367.809.781,17

 

 

 

3.126.551.916.72

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

6.494.361.697,89

3. Verbriefte Verbindlichkeiten

    a) begebene Schuldverschreibungen

    b) andere verbriefte Verbindlichkeiten

 

        darunter:

        -   Geldmarktpapiere

        -   Solawechsel im Umlauf

 

 

 

 

 

0,00

22.000.000,00

 

860.081.186,78

22.000.000,00

 

 

 

882.081.186,78

4. Treuhandverbindlichkeiten

        darunter: Treuhandkredite

 

25.263.002,38

25.263.002,38

5. Sonstige Verbindlichkeiten

25.793.314,87

6. Rechnungsabgrenzungsposten

107.817.157,52

7. Rückstellungen

    a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche

        Verpflichtungen

    b) Steuerrückstellungen

    c) andere Rückstellungen

 

 

67.735.196,00

24.561.834,00

25.715.238,29

 

 

 

 

 

118.012.268,29

8. Sonderposten mit Rücklagenanteil

0,00

9. Nachrangige Verbindlichkeiten

0,00

10. Genußrechtskapital

        darunter: vor Ablauf von 2 Jahren fällig

 

0,00

0,00

11. Eigenkapital

      a) gezeichnetes Kapital

      b) Kapitalrücklagen

      c) Gewinnrücklagen

           ca) Sicherheitrücklagen

           cb) andere Rücklagen

 

      d) Bilanzgewinn

 

 

 

 

513.488.703,80

40.896.559,76

 

0,00

0,00

 

 

 

554.385.263,56

12.439.815,62

 

 

 

 

 

 

 

 

566.825.079,18

 

 

Summe der Passiva

8.684.495.976,20

 

 

 

Gewinn und Verlustrechnung 1993

 

01.01.1993 - 31.12.1993

DM

DM

DM

DM

1. Zinserträge aus

    a) Kredit- und Geldmarktgeschäften

    b) festverzinslichen Wertpapieren und

        Schuldbuchforderungen

 

 

 

 

512.193.089,75

 

166.952.494,17

 

 

 

 

679.145.583,92

 

 

 

 

2. Zinsaufwendungen

417.262.188,46

261.883.395,46

3. Laufende Erträge aus

    a) Aktien und anderen nichtfestverzinslichen

        Wertpapieren

    b) Beteiligungen

    c) Anteilen an verbundenen Unternehmen

 

 

1.700.751,91

2.309.612,89

0,00

 

 

 

 

 

4.010.364,80

4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinn-

    abführungs- oder Teilgewinnabführungs-

    verträgen

 

 

0,00

5. Provisionserträge

40.770.998,93

6. Provisionsaufwendungen

913.879,95

39.857.118,98

7. Nettoertrag oder Nettoaufwand aus Finanz-

    geschäften

 

8.994.733,10

8. Sonstige betriebliche Erträge

20.579,004,20

9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten

    mit Rücklagenanteil

 

193.010,00

335.517.626,54

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendugen

      a) Personalkosten

          aa) Löhne/Gehälter

          ab) soziale Abgaben und Aufwendungen für

                Altersversorgung und für Unterstützung

 

                 darunter: für Altersversorgung

      b) andere Verwaltungsaufwendungen

 

 

 

 

 

 

11.465.506,53

 

 

83.304.425,61

 

26.608.424,29

 

 

 

 

 

109.912.849,80

 

45.833.742,04

 

 

 

 

 

 

 

 

155.746.591,84

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

      immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

 

8.528.181,16

12. Sonstige betriebliche Aufwendungen

7.310.777,27

13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

      Forderungen und bestimmte Wertpapiere

      sowie Zuführungen zu Rückstellungen im

      Kreditgeschäft

 

 

 

45.628.115,64

 

 

 

14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen

      und bestimmten Wertpapieren sowie aus der

      Auflösung von Rückstellungen im

      Kreditgeschäft

 

 

 

 

 

0,00

 

 

 

45.628.115,64

 

 

 

DM

DM

DM

DM

15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf

      Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unter-

      nehmen und wie Anlagevermögen

      behandelte Wertpapiere

 

 

 

0,00

 

 

 

16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen,

      Anteilen an verbundenen Unternehmen und

      wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere

 

 

0,00

0,00

17. Aufwendungen aus Verlustübernahme

0,00

18. Einstellungen in Sonderposten mit Rück-

      lagenanteil

 

0,00

19. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit

118.303.960,63

20. Außerordentliche Erträge

0,00

21. Außerordentliche Aufwendungen

0,00

22. Außerordentliches Ergebnis

0,00

23. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

82.160.709,88

24. Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12

      ausgewiesen

 

11.303.435,13

93.464.145,01

25. Jahresüberschuß

24.639.815,62

26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr   

0,00

24.839.815,62

27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen

      a) aus der Sicherheitsrücklage

      b) aus anderen Rücklagen

 

0,00

0,00

 

 

 

0,00

24.839.815,62

28. Einstellungen in Gewinnrücklagen

      a) aus der Sicherheitsrücklage

      b) aus anderen Rücklagen

 

12.400.000,00

0,00

 

 

 

12.400.000,00

Bilanzgewinn

12.439.815,62

 

 

 



      [1] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S.   9 f

 

    [2] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 10

 

    [3] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 10

 

      [4] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 10 f

 

    [5] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 11

 

    [6] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 11

 

    [7] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 11

 

    [8] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 11

 

    [9] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 11

 

  [10] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 12

 

  [11] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 18

 

  [12] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 18

 

  [13] aus   :  Köhler, Leitfaden...,             S. 18

 

  [14] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 18 f

 

  [15] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 19/21

 

  [16] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 31 f

 

  [17] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 44

 

  [18] nach :  Köhler, Leitfaden...,             S. 47

 

  [19] vgl.    :   Anhang A,                    S.   24 f

 

  [20] vgl.    :   Das Sparkassenrecht, S. 293 f

 

  [21] vgl.    :   Anhang A, S. 29 ff

 

  [22] nach :  Die Gemeinsame..., S. 3

 

  [23] aus   :  Kleines Wirtschaftslexikon...,             S. 31

 

  [24] nach :  Die Gemeinsame..., S. 6

 

  [25] vgl.    :   Anhang B,                     S. 26 ff

 

  [26] nach :   Die Gemeinsame...,        S.   8

 

  [27] nach :  Kleines Wirtschaftslexikon, S. 179 f